Das Berlinerische ist nicht, wie vielfach von Unwissenden und Übelwollenden behauptet, ein entartetes Hochdeutsch. Es ist vielmehr eine eigene Sprache mit eigener Grammatik und eigenem Wortschatz. Der Berliner will nämlich vor allem sich und den Nächsten belustigen und erheitern – wenn das auch oft auf seine eigenen Kosten geht. Und weil bei dieser Absicht, das Lachen zu fördern, ihm die mit der Denkweise verbundene Sprache sehr dienlich ist, kann auch hier nur der Rat gegeben werden, sich in die berlinerische Sprache ein wenig einführen zu lassen.
Großartig in Szene gesetzt mit zahlreichen Illustrationen vom Berliner sächsischer Herkunft, Marcus Gruber.
Der ausgewiesene Berlin-Kenner Hans Ostwald gibt in diesem ursprünglich 1932 erschienenen Band einen kurzweiligen Einblick in den Wortschatz, die Grammatik und die Aussprache der Alltagssprache des deutschen Hauptstädters. Spezifische Wortschöpfungen, wie „Knorke“, oder Abkürzungen, wie „jwd“ (sprich: jottwede) werden hier ebenso beschrieben, wie der Hang des Berliners, die Grammatik zu ignorieren. Die ausführliche Beschreibung des Wortschatzes wird untermalt von kurzweiligen Anekdoten und Geschichten rund um die Berliner Mundart.
Grandios in Szene gesetzt von Marcus Gruber!
Ick liebe dir, ich liebe dich,
Wie’t richtig is, det weeß ick nich
Und is mich ooch Pomade.
Ick lieb’ dir nich im dritten Fall,
Ick lieb’ dir nich im vierten Fall,
Ick liebe dir uff jeden Fall!
Marcus Gruber – Kiek ma eena an. So quatscht Berlin
Infos
Illustriert von Marcus Gruber
Gesammelt von Hans Ostwald, 1932
Bearbeitet von Dominik Fehrmann
17 x 20 cm, 72 Seiten, zahlreiche Illustrationen, gebunden
Autor und Illustrator
Marcus Gruber wurde 1985 im sächsischen Zwickau geboren, bis es ihn 2010 nach Berlin verschlug um an der Universität der Künste Illustration zu studieren. Trotz seiner unüberhörbaren sächsischen Herkunft kürten ihn seine Urberliner Freunde 2020 als offiziellen „Berliner“. Im Zuge eines Stipendiums zog es ihn dann einige Male von der Metropole ins abgeschiedene Alaska, wo er länger lebte und arbeitete. Seit seiner Rückkehr in die Hauptstadt ist er als Illustrator, Comic-Zeichner, Buchgestalter und Lehrender tätig. Zuletzt gestaltete er Bücher wie „Schleimkeim Songcomics – Betreten auf eigene Gefahr“ (erschienen im Ventil-Verlag) oder das Maro Heft „Wer von euch ohne Sünde ist, werfe das erste Quinoabällchen“.Hans Ostwald (1872–1943) war der Sohn eines Schmieds und wuchs in Berlin und Stargard auf. Nach einer Lehre als Goldschmied arbeitete er nur für kurze Zeit in diesem Beruf, bis er 1893 arbeitslos wurde. Er blieb seiner Absicht, „unsere Kultur von unten zu beleuchten“, in allen seinen folgenden Werken verpflichtet. So wurde er zu einem der produktivsten Chronisten der unteren sozialen Klassen und gesellschaftlichen Randgruppen der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts sowie zu einem der wichtigsten populärwissenschaftlichen Kulturhistoriker Berlins. In der Einleitung zum Liebermann-Buch schrieb er 1930: »Diese Bücher sollen dem Volke eine Brücke zur Kunst bauen. Sie sollen nicht, wie so viele Kunstbücher, nur für Künstler und Kunsthistoriker geschrieben sein.« Zwischen 1904 und 1908 betrieb er das größte Projekt zur Stadtforschung im deutschsprachigen Raum, dessen Ergebnisse er in Form einer fünfzigbändigen Buchreihe unter dem Titel Großstadt-Dokumente herausgab.
Presse
»Rasante Illustrationen! Auf die Hauswände sind Sprüche gesprüht, im Fenster wehen 1. FC-Union-Flaggen, man sonnt sich auf dem Tempelhofer Feld. Es wird gedealt, sich nackig gemacht und auch Gangs treiben ihr Unwesen während in der Sandkiste gekabbelt wird und auf der Bühne gefeiert. Schließlich kennt der Illustrator Marcus Gruber sich aus. Aus Sachsen ist er für das Illustrations-Studium an die Berliner Universität der Künste (UdK) gezogen und lebt dort seither – bis auf einige Unterbrechungen, in denen er länger in Alaska war. Spitz, frech und rasant wie auch das Berlinerisch sind seine Illustrationen und versehen sachliche Überschriften wie »Tonfall und Wortbildung« oder »Wie der Berliner die Buchstaben spricht« mit jeder Menge Schwung.« (page)
»Hans Ostwald hat uns bis heute viel zu erzählen – nicht nur über das Werden sondern auch über die Seele Berlins.«
DLF Kultur
»Wie sie unschwer überhören könnten, spreche ich Sächsisch. Mit Dialekten kenne ich mich also aus.«
Marcus Gruber
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